Tuesday, July 29, 2008
?Wir ?rzte strebten nach Ruhe und schl?ngelten uns so durch“
Zusammenfassung Albert Viethen leitete die Universitätskinderklinik Erlangen von 1939–1945. Nach dem Krieg wurde der Vorwurf gegen ihn erhoben, er habe bis zu 20 Kinder in die Kinderfachabteilung Ansbach überwiesen, wo sie im Rahmen der nationalsozialistischen Kindereuthanasie ermordet worden seien. Die Autoren kommen nach eingehender Untersuchung zu folgendem Ergebnis: Viethen ist in 6 Fällen eindeutig entlastet und in 2 Fällen wegen lückenhafter Dokumente als entlastet zu betrachten. Ein Fall kann wegen fehlender Unterlagen nicht beurteilt werden. In 11 Fällen war Viethen für eine Überweisung verantwortlich, wobei 4 dieser 11 Kinder vermutlich eines natürlichen Todes starben, während 7 Kinder mit höchster Wahrscheinlichkeit mit Phenobarbital getötet wurden. Dass Viethen von der in Ansbach systematisch praktizierten Kindereuthanasie wusste, ist wahrscheinlich, aber nicht nachweisbar. Ein Blick auf die Persönlichkeit und den Werdegang Viethens zeigt das Schicksal eines Arztes im Nationalsozialismus an der Schwelle des Mitwirkens an verbrecherischen und antihippokratischen Maßnahmen.
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